Fr 20.09.2024, 18.00 - 21.00 Uhr | Probebühne 3
Opern-Werkstatt
Trionfi
Die Opernwerkstatt ist ein Kompaktseminar, bei dem die Teilnehmer alle wichtigen Aspekte einer Opernproduktion kennen lernen. Sie findet jeweils freitagabends (in der Regel von 18.00 bis 21.00 Uhr) sowie am folgenden Sonnabend in einem sechsstündigen Block mit entsprechenden Pausen statt. Konzeption und Durchführung Volker Wacker.
CARL ORFF WILL MUSIKTHEATER STATT OPER
1953 wird in der ehrwürdigen Mailänder Scala der dreiteilige Musiktheaterabend TRIONFI des weltberühmten Komponisten Carl Orff uraufgeführt. Dirigent: Herbert von Karajan. Die Aufführung wird zum Misserfolg, nicht wegen der Musik und ihrer Ausführung, sondern die szenische Realisation (hauptverantwortlich Herbert von Karajan) hatte anscheinend versagt.
Das kann die Neuproduktion an der Staatsoper relativieren, denn mit Calixto Bieito kehrt ein erfahrener Regisseur zurück, der bereits viele "Nicht-Opern" erfolgreich inszeniert hat, u.a. in Hamburg Verdis "Requiem", oder im Theater an der Wien Mendelssohns "Elias"mit Christian Gerhaher in der "Titelrolle", um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Carl Orffs theatralische Sendung ist eine besondere.
Sie hat verschiedene und zum Teil gar nicht so leicht zu verstehende Wurzeln.
Da trifft ur-bairisches auf die klassische Antike in fast asketischer Reinform, orgiastisches auf keusches, altphilologisches auf sprachlich bunt gewürfeltes, musikalischer "Neo-Primitivismus" auf radikale Zurücknahme von musikalischem Ausdruck in jeglicher Hinsicht.
Das wird in der Opern-Werkstatt anhand von vielen Musikbeispielen erläutert.
TRIONFI besteht, wenn man es so will, aus drei eigenständigen Kompositionen: Dem Welthit CARMINA BURANA (1937), den in Folge des großen Erfolgs komponierten CATULLI CARMINA (1943) und TRIONFO DI AFRODITE (1953).
Aber der Komponist sah diese drei Werke als ein zusammenhängendes "Trittico teatrale", einen "musiktheatralischen Dreiteiler".
Also etwas bewusst dem traditionellen Opernstil entgegengestelltes. Alle Elemente des Theatralischen an sich sollen zum Ausdruck kommen. Dabei setzt er sich scharf von allem ab, was in irgend einer Form mit Richard Wagner zu tun hätte.
Wie muss man sich das vorstellen? Wie muss man das hören und verstehen?
All diese Fragen beantwortet die Opern-Werkstatt.
Wie immer erhalten die TeilnehmerInnen das aktuelle Programmheft und einen weitreichenden Einblick in die szenische und musikalische Umsetzung dieser Premiere "vor der Premiere".
Fortsetzung am Samstag, 21. 9., 11 – 16 Uhr
