Mo 23.12.2024, 19.00 - 21.15 Uhr | Großes Haus
Engelbert Humperdinck
Hänsel und Gretel
„Kennst du nicht den schauerlich düstern Ort, weißt nicht, dass die Böse dort wohnt?“: Überstürzt brechen die Eltern in den Wald auf, um Hänsel und Gretel vor der Knusperhexe Rosina Leckermaul zu retten. Wie befürchtet, haben sich die Kinder im Wald verirrt und sind auf das Lebkuchenhaus gestoßen. Sie können der süßen Verlockung nicht widerstehen - und tappen in die Falle der Hexe, die Kinder buchstäblich zum Fressen gern hat…
Wie in den meisten Geschichten der Brüder Grimm wendet sich auch in Engelbert Humperdincks Märchenvertonung am Ende alles zum Guten: Bis dahin aber geleitet Humperdincks romantische Musik die Kinder tief in den dunklen Sagenwald: Hier beschwört sie Zauberwesen herauf, ruft 14 Engel zum Schutz der Geschwister an und trägt die Hexe auf ihrem Besen durch die Lüfte. Heute gehört Humperdincks 1893 in Weimar uraufgeführter Klassiker wie der Adventskranz zur Weihnachtszeit – und entführt junges und jung gebliebenes Publikum auf der ganzen Welt seitdem immer wieder ins Märchenreich.
Inszenierung: Peter Beauvais
Bühnenbild: Jan Schlubach
Kostüme: Barbara Bilabel / Susanne Raschig
Premiere am 06.12.1972
Eine Pause von ca. 25 Minuten nach dem zweiten Bild (nach ca. 60 Minuten)
Schulvorstellung am 16.12.2024 ohne Pause
Altersempfehlung: ab 8 Jahren/Klasse 3
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
In der Stube des Besenbinders sind Hänsel und Gretel bei der Arbeit. Beide haben großen Hunger. Als Hänsel ein griesgrämiges Gesicht macht, verrät ihm Gretel, dass eine Nachbarsfrau der Mutter einen Topf Milch geschenkt habe. Die Aussicht auf den Reisbrei, den die Mutter damit kochen wird, vertreibt rasch allen Kummer. Ausgelassen tanzen sie in der Stube und vergessen dabei die Arbeit. Die heimkehrende Mutter ist darüber erzürnt. Sie will die Kinder bestrafen und stößt dabei an den Milchkrug, der klirrend zu Boden fällt. Als Hänsel verstohlen kichert, schickt sie die Kinder zum Beerensuchen in den Wald. Verzweifelt über ihre Armut, bittet sie Gott um Hilfe und schläft danach traurig ein. In angeheitertem Zustand kommt der Besenbinder nach Hause. Er konnte seine Ware gut verkaufen und packt eine Menge Lebensmittel aus. Als seine Frau ihm erzählt, sie habe die Kinder in den Wald geschickt, erschrickt er. Er fürchtet, dass sie sich verirren und der bösen Knusperhexe in die Hände fallen könnten. Entsetzt eilen die Eltern in den Wald, um ihre Kinder zu suchen.
ZWEITER AKT
Hänsel und Gretel haben sich im Wald verirrt. In der Dunkelheit können sie den Heimweg nicht mehr finden. Das Sandmännchen macht sie beide schläfrig. Sie singen ihr Abendgebet und legen sich nieder. Im Traum erscheinen ihnen die vierzehn Engel, von denen sie zuvor in ihrem Gebet gesungen haben.
DRITTER AKT
Am nächsten Morgen schüttelt das Taumännchen Tautropfen auf die schlafenden Kinder, um sie zu wecken. Als diese erwacht sind, sehen sie vor sich im Wald ein Knusperhäuschen. Sie gehen hin und naschen von den Lebkuchen. Da tritt die Hexe heraus und bannt die Kinder mit ihrem Zauberstab. Sie hat ungeheuren Appetit und will Hänsel und Gretel zu Lebkuchen backen, um sie zu verspeisen. Hänsel wird von ihr zur Mast in einen Stall gesperrt. Der Ofen ist schon geheizt, und in wilder Freude über den bevorstehenden Schmaus reitet die Hexe auf ihrem Besen ausgelassen umher. Dann verlangt sie von Gretel, sie solle in den Backofen kriechen und nach dem Teig schauen. Aber Gretel stellt sich dumm. Die Hexe soll es ihr erst einmal vormachen. Als diese das tut, wird sie von Hänsel, der sich unbemerkt aus dem Stall geschlichen hat, in den Backofen gestoßen. Rasch schlagen die Kinder die Tür hinter ihr zu und fallen einander jubelnd in die Arme. Mit lautem Krach stürzt der Backofen in sich zusammen. Voller Verwunderung sehen Hänsel und Gretel plötzlich, dass aus dem Lebkuchenzaun des Hexenhauses Kinder hervorgekommen sind. Sie alle waren von der Hexe im Lauf der Jahrhunderte verzaubert worden. Der Besenbinder und seine Frau können ihre wiedergefundenen Kinder glücklich in die Arme schließen.
© Hamburgische Staatsoper