Mi 18.06.2025, 19.30 - 21.10 Uhr | Großes Haus
Richard Strauss
Salome
Unter dem Antlitz des wandernden Mondes streiten Geist und Leib in all ihrer Größe und Erbärmlichkeit, bis das Blut zweier Körper fließt. Strauss bleibt nah an der Wilde’schen Nachschöpfung des biblischen Stoffes, die Salome vom Werkzeug ihrer Mutter zur Autonomie führt. Sie ist es, die in ihrem unerfüllten Verlangen nach dem befreiend Andersartigen, dem Körper des Propheten Jochanaan, auf Rache sinnt und seinen Kopf verlangt – ein Preis, den die männerdominierte Gesellschaft um Herodes für ihren Tanz zu zahlen bereit ist. Nun, da Salome seinen abgetrennten Kopf in Händen hält, kann sie Jochanaan küssen, ihn wenn nicht lebendig, so doch tot besitzen. Wie unter einem Brennglas gießt Strauss die dämonische Dramaturgie Oscar Wildes gleich einer Eruption der Psyche in Töne und begleitet seine Protagonistin von ihrem gescheiterten Ausbruch aus der Dekadenz ihres Daseins in den Tod.
Inszenierung: Dmitri Tcherniakov
Kostüme: Elena Zaytseva
Licht: Gleb Filshtinsky
Dramaturgie: Tatiana Werestchagina, Janina Zell
Altersempfehlung: Ab 16 Jahren/Klasse 11
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper