Sa 07.09.2024, 19.30 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal
Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 25 g-Moll KV 183
Ferdinand David: Violinkonzert Nr. 5 d-Moll op. 35
Ralph Vaughan Williams: Suite für Viola und Orchester
Edvard Grieg: Peer Gynt Suite Nr. 1 op. 46
Im Rahmen der Orchesterpatenschaften mit dem Landesjugendorchester und dem Moses Mendelssohn Kammerorchester
Dirigent: Clemens Malich
Violine: Joanna Kamenarska
Moses Mendelssohn Kammerorchester
Dirigentin: Bar Avni
Viola: Naomi Seiler
Landesjugendorchester Hamburg
Clemens Malich wurde 1967 in Freising geboren und erhielt seinen ersten Cellounterricht im Alter von 4 Jahren bei seinem Vater. Er lebte fünf Jahre in Istanbul, bevor er an den Musikhochschulen von München, Würzburg und Hamburg bei W. Nothas, J. Berger und W. Mehlhorn, sowie in London bei W. Pleeth studierte. Er spielte im Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Münchner Philharmonikern unter Dirigenten wie Sir Georg Solti, Sergiu Celibidache, Leonard Bernstein und Lorin Maazel. Als Solist und Kammermusiker war er Preisträ ger verschiedener Wettbewerbe, gibt Konzerte in Europa und Südamerika und ist regelmäßig zu Gast auf Festivals. Er ist Cellist des Brahms Trios Hamburg und des Goldberg Streichtrios. Seine CD-Einspielungen wurden vom Bayerischenund Norddeutschen Rundfunk gesendet.
Als Professor für Violoncello lehrt er an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Seit 2003 dirigiert er auch die drei Orchester der Mendelssohn Orchesterfamilie u. a. in der Philharmonie Berlin, dem KKL Luzern sowie dem Großen Saal der Elbphilharmonie. 2017 wurde er zusammen mit dem Orchester mit dem Europäischen Kulturpreis und 2022 mit dem Opus Klassik ausgezeichnet.
Joanna Kamenarska wurde in Sofia bei Josif Radionov und in Salzburg bei Ruggiero Ricci und Igar Ozim ausgebildet. Seit ihrer frühesten Kindheit gibt sie Konzerte und spielt regelmäßig im In- und Ausland. Sie gewann diverse Preise, wie etwa den dritten Preis beim Internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg 2002. Ihr breit gefächertes Solorepertoire reicht vom Barock bis hin zur zeitgenössischen Avantgarde. Als Solistin konzertierte Joanna Kamenarska mit Orchestern wie dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Berliner Konzerthausorchester, den Nürnberger Symphonikern, der Polnischen Kammerphilharmonie, dem Wiener Kammerorchester, dem Stuttgarter Kammerorchester, der Hamburger Camerata, den Hamburger Symphonikern sowie Orchestern in Bulgarien und u.v.a. Aus ihren zahlreichen musikalischen Partnerschaften gingen u.a. zwei CDs hervor: „Initio“ mit der Pianistin Irina Georgieva für das bulgarische Label Gega New; 2019 erschien für das Label Urtext Classics in Tanglewood/USA ein Duo-Album mit dem Pianisten Moisès Fernández Via. Joanna Kamenarska spielt eine Geige von J. B. Guadagnini (Ex-Flesch) aus dem Jahr 1740 spiele, eine Leihgabe aus privatem Besitz. Joanna Kamenarska lebt seit 2007 in Hamburg und übernahm zunächst eine auf ein Jahr befristete Konzertmeisterin-Position beim NDR Elbphilharmonie Orchester. 2008 wurde sie 2. Konzertmeisterin beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. Seit Februar 2018 unterrichtet sie als Lehrbeauftragte das Fach Orchesterstudien an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Um nicht nur die großen sinfonischen Werke, sondern auch kleiner besetzte Kammerorchestermusikstücke auf die Bühne zu bringen, rief der Leiter des Felix Mendelssohn Jugendorchesters (MJO), Prof. Clemens Malich, 2019 das Moses Mendelssohn Kammerorchester (MKO) ins Leben. Selten aufgeführte oder fast vergessene Werke wie die des Komponisten Joseph Boulogne haben es diesem Klangkörper besonders angetan.
In fester kammerorchestermusikalischer Streicher-Besetzung probt der Klangkörper nach Bedarf und projektbezogen. So gelingt es den knapp 20 ausgewählten Musiker*innen, sich schnell neue Stücke zu erarbeiten und auf die Bühne zu bringen.
Herausragend im ersten Jahr des Bestehens waren Auftritte mit dem Bundesjugendballett (BJB) unter der Intendanz von John Neumeier, sowohl im Hamburger Club Gruenspan, als auch auf der Hauptbühne der Staatsoper Hamburg. In der darauffolgenden Saison war das MKO im Thalia Theater zu Gast und stand gemeinsam mit den Ensemblemitgliedern der „Embassy of Hope“ und des Thalia Theaters anlässlich des 40-jährigen Bestehens der UNO-Flüchtlingshilfe auf der Bühne.
Neben Prof. Clemens Malich arbeiten auch Solveigh Rose (Philharmonisches Staatsorchester Hamburg) und Michael Holm (Jugendkammermusik Initiative Hamburg) intensiv mit den Jugendlichen.
Die israelische Dirigentin Bar Avni ist Chefdirigentin der Bayer-Philharmoniker in Leverkusen. Zugleich ist sie Stipendiatin der renommierten stARTacademy von Bayer Kultur. 2021 war sie die jüngste Preisträgerin und Stipendiatin des Internationalen Kurt-Masur-Instituts.
Ihr Dirigier-Debüt 2016 bei den Tiroler Festspielen Erl und der Preis beim Fitelberg-Dirigierwettbewerb Kattowitz führten zu Konzerten mit der Sinfonia Varsovia und weiteren polnischen Orchestern. Seitdem hat Avni mit einer Vielzahl von Orchestern und Ensembles unterschiedlicher stilistischer Ausrichtung zusammengearbeitet, unter anderem: Israel Philharmonic Orchestra, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Israel Chamber Orchestra, Düsseldorfer Symphoniker, Ensemble Resonanz, Hamburger Camerata, Symphoniker Hamburg, Bergische Symphoniker, Bridges-Kammerorchester, Haifa Symphony Orchestra, Sinfonia Varsovia und Polish Sinfonia Iuventus Orchestra.
In Paris beim Wettbewerb „La Maestra“ wurde Bar Avni im März 2024 von der internationalen Jury unter dem Vorsitz von Natalie Stutzmann mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Sie gewann dort außerdem vier Spezialpreise: Den „Orchesterpreis des Pariser Mozart-Orchesters“, den „arte-Preis“, den „Echo-Award“ und den „Preis der Französischen Konzerthallen und Orchester“. Für die kommenden zwei Jahre ist sie Stipendiatin der La Maestra Akademie.
Bar Avni studierte bei Yoav Talmi, Martin Sieghart und Ulrich Windfuhr.
Naomi Seiler trat bereits früh mit ihren Geschwistern im Seiler-Quartett auf und studierte ab ihrem vierzehnten Lebensjahr als Jungstudentin am Salzburger Mozarteum in der Klasse von Jürgen Geise. Ihre Ausbildung setzte sie bei Ulrich Koch in Freiburg und bei Hirofumi Fukai in Hamburg fort. Die mehrfach preisgekrönte Bratschistin spielt sowohl kammermusikalisch (u. a. im Seiler-Quartett und „Via Salzburg“ in Toronto) als auch als Solistin in Deutschland, Frankreich, Italien, Südamerika und Japan, verbunden mit Rundfunk- und Fernsehauftritten. Seit 1989 ist Naomi Seiler Solobratschistin des Philharmonischen Staatsorchesters. Als gefragte Kammermusikerin engagiert sie sich auch im eigenen Orchester sehr für die Kammermusik und unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Das Landesjugendorchester Hamburg wurde 1968 gegründet und ist somit das älteste Jugendorchester der Hansestadt. Die rund 80 Musiker*innen im Alter von 14 bis 25 Jahren erarbeiten mit jugendlichem Esprit in zwei Arbeitsphasen pro Jahr gemeinsam bedeutende Werke der Orchesterliteratur. Dabei ist von barocken Konzerten über romantische Sinfonien bis hin zu zeitgenössischen Werken und genreübergreifenden Projekten alles im Repertoire der selbstgewählten Programme vertreten. Das LJO Hamburg schätzt sich glücklich, seit Herbst 2023 das Philharmonische Staatsorchester Hamburg als Patenorchester zu haben. So profitieren die Nachwuchsmusiker*innen von dem Wissen und Können der Orchesterprofis und durch Probenbesuche, Dozentenproben oder gemeinsame Projekte wird der gegenseitige Austausch gefördert.
Mit viel Engagement arbeiten die Mitglieder des LJO Hamburg nicht nur an der Musik, sondern auch an der Organisation, die es für das gemeinsame Musizieren bedarf. Der Vorstand des selbstverwalteten Orchesters kooperiert dabei eng mit dem Landesmusikrat Hamburg e. V. Seit 2005 steht das LJO Hamburg in dessen Trägerschaft und wird von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg gefördert. 2021 hat der Erste Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, die Schirmherrschaft für das Landesjugendorchester Hamburg übernommen.
Im 2. Akademiekonzert verbindet sich Altes mit Neuem, Bekanntes mit Unbekanntem und Märchenhaftem, wenn die vorwärtsdrängende, jugendliche Frische des gerade siebzehnjährigen Mozarts auf die eher unbekannten romantischen Klänge des in Hamburg geborenen Ferdinand David treffen. Stimmungsvoll weiter geht es mit Ralph Vaughan Williams, dessen Musik ein klingender Spiegel ihrer Herkunft und Heimat England ist. Genauso wie Edvard Griegs "Peer Gynt" aus Norwegen. Ein märchenhafter Abschluss für ein Konzert zwischen Hamburg, Wien, England und Polen, zwischen Klassik, Romantik und Moderne.
Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Preise: € 28,00 / 22,00 / 16,00 / 11,00