So 29.03.2026, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
7. Philharmonisches Konzert
MOZART / BEAMISH
ZEITSPIEL SIEBEN: WOLFGANG AMADEUS MOZART / SALLY BEAMISH: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 (320d) I. Allegro maestoso / II. Andante (Überschreibung von Sally Beamish, UA) / III. Presto (Überschreibung von Sally Beamish, UA)
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Hector Berlioz: „Symphonie fantastique“ op. 14
Dirigent: Aziz Shokhakimov
Violine: Konradin Seitzer
Viola: N. N.
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Aziz Shokhakimov
DirigentAziz Shokhakimov ist Musikdirektor des Orchestre
Philharmonique de Strasbourg und künstlerischer Leiter des
Tekfen Philharmonic Orchestra. Von 2015 bis 2021 war er als Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein tätig. Als Gastdirigent leitete er Orchester wie Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, NDR Elbphil-harmonie Orchester, WDR Sinfonieorchester Köln, Orchestre Philharmonique de Radio France und hr-
Sinfonieorchester. In Nordamerika dirigierte er u.a. die Symphonieorchester in Houston, Seattle und Toron-to.
Zu seinen aktuellen sinfonischen Engagements gehören u.a. Wiener Symphoniker, Tonhalle Düsseldorf, Or-chestra della Svizzera Italiana, Gulbenkian Orchestra, Utah Symphony Orchestra und Sinfonia Varsovia.
Aziz Shokhakimov ist auch im Opernrepertoire sehr gefragt – mit Debüts an der Opera National de Paris mit Donizettis „Lucia de Lammermoor“ und an der Bayerischen Staatsoper mit Tschaikowskys „Pique Dame“. Im Rahmen seiner Tätigkeit beim Orchestre Philharmonique de Strasbourg dirigierte er eine neue Produktion von Wagners „Lohengrin“ an der Opera du Rhin, als Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein er unter anderem Neuproduktionen von „Pique Dame“, „Madame Butterfly“, „Salome“ und „Tosca“.
Shokhakimov unterhält eine kontinuierliche Beziehung zu den Salzburger Festspielen, wo er im August 2016 aus mehr als 100 Kandidaten ausgewählt wurde und den renommierten Salzburg Festival Young Conductors Award gewann. Er kehrte im August 2017 für das Preisträgerkonzert mit dem RSO Wien zu den Salzburger Festspielen zurück und dirigierte 2019 deren Eröffnungsfeier mit Patricia Kopatchinskaja als Solistin.
Shokhakimov wurde 1988 in Taschkent, Usbekistan, geboren und kam im Alter von sechs Jahren an die Uspensky Music School for Gifted Children, wo er Geige, Bratsche und Orchesterleitung (in der Klasse von Professor Vladimir Neymer) studierte. Mit 13 Jahren debütierte er mit dem Nationalen Symphonieorchester Usbekistans und dirigierte Beethovens Symphony Nr. 5 und Liszts Klavierkonzert Nr. 1. Im darauffolgenden Jahr dirigierte er seine erste Oper, „Carmen“, an der Nationaloper von Usbekistan. Im Jahr 2001 wurde er zum Assistenzdirigenten des Nationalen Symphonieorchesters von Usbekistan ernannt und 2006 wurde er dessen Chefdirigent. Im Jahr 2010, im Alter von nur 21 Jahren, gewann Shokhakimov den zweiten Platz beim Internationalen Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb in Bamberg unter der Schirmherrschaft der Bamber-ger Symphoniker.
Konradin Seitzer
ViolineKonradin Seitzer, 1983 in Aachen geboren, begann als Vierjähriger mit dem Violinspiel und wurde im Alter von vierzehn Jahren als Jungstudent in die Klasse von Atila Aydintan an der Hochschule für Musik und Theater Hannover aufgenommen. Anschließend setzte er sein Studium bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik Hanns Eisler fort, wo er im Januar 2009 sein Konzertexamen mit Auszeichnung ablegte. Als Solist spielte er weltweit mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt und dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie, dabei führten ihn seine Auftritte unter anderem in das Konzerthaus Berlin, die Bremer Glocke und das Seongnam Arts Center in Südkorea. Neben seinen solistischen Auftritten widmet sich Konradin Seitzer auch intensiv der Kammermusik und konzertierte u. a. mit Künstlern wie Robert Levin, Thomas Brandis und Ulf Hoelscher. Konradin Seitzer war 1. Konzertmeister im Orchester der Komischen Oper Berlin, seit 2012 ist er 1. Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. 2015 erhielt er den Eduard Söring-Preis der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
OrchesterDas Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Die Philharmonsichen Konzerte des Staatsorchesters Hamburg werden zu ZeitSpielen und überschreiten die Grenzen des Gewöhnlichen: In diesem Konzert wird Sally Beamish' kompositorische Ergründung von Mozarts Spielregeln erklingen – denn der zweite und dritte Satz seiner Sinfonia Concertante werden durch Neukompositionen aus ihrer Feder ersetzt, inspiriert vom Original. Mozart begegnet uns in unserer heutigen Zeit als Spiegel der Vergangenheit und zugleich durch Beamish als Teil des Hier und Jetzt! Dieses musikalische Spiel ohne Berührungsängste eröffnet neue Perspektiven auf unsere Musikkultur, unser Denken und Sein, auf unsere Art, Musik zu rezipieren.
"Mein Werk wird ganz sicher „spielerisch“ werden, denn auch Mozart ist oft sehr spielerisch, und ich werde Spaß haben an der Interaktion der beiden Solostimmen sowie zwischen Solist:innen und Orchester. Das Spiel mit musikalischen Ideen gehört zum Kern einer Komposition – indem man ein Fragment aufgreift und schaut, was man damit tun kann." SALLY BEAMISH