Fr 06.09.2024, 20.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
1. Akademiekonzert - Programm I
Kent Nagano
Johann Sebastian Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 1 BWV 1046 F-Dur
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37
Johannes Brahms: „Nänie” op. 82 „Schicksalslied” op. 54 „Gesang der Parzen” op. 89
Dirigent: Kent Nagano
Klavier: Rafał Blechacz
Cembalo und Leitung J.S. Bach: Andreas Staier
Choreinstudierung: Christiane Büttig
Hamburger Bachchor St. Petri
Leitung: Thomas Dahl
Cappella Vocale Blankenese
Leitung: Stefan Scharff
Compagnia Vocale Hamburg
Leitung: Hans-Jürgen Wulf
Franz-Schubert-Chor Hamburg
Leitung: Christiane Hrasky
Kammerchor Cantico
Vokalensemble conSonanz
Leitung: Norbert Hoppermann
Chor der KlangVerwaltung
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano
DirigentKent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters. Sehr stark setzt er sich zudem als Künstlerischer Leiter des Wagner Projektes „The Wagner Cycles“ der Dresdner Musikfestspiele mit dem Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln und als Schirmherr der Herrenchiemsee Festspiele ein. Seit 2006 ist er Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, seit 2019 von Concerto Köln, seit 2021 des Orchestre symphonique de Montréal sowie seit 2023 des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Die Saison 2024/25 ist die letzte Spielzeit von Kent Nagano als Generalmusikdirektor in Hamburg und bringt vier Neuproduktionen unter der musikalischen Leitung Naganos an die Staatsoper: Carl Orffs Trionfi, Richard Strauss' Ariadne auf Naxos, Unsuk Chins Die Dunkle Seite des Mondes, sowie Rodolphe Bruneau-Boulmiers Die Illusionen des William Mallory. Darüber hinaus dirigiert Nagano wie in jeder Saison Sinfoniekonzerte mit dem Philharmonischen Staatsorchester in der Elbphilharmonie, darunter die Neujahrsaufführung sowie die Uraufführung von Alex Nantes Symphonie Anahata, einem Auftragswerk des Philharmonischen Staatsorchesters.
Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten in Hamburg waren u. a. Opernproduktionen wie Boris Godunow, Salome, Aufführungen von Sciarrinos Venere e Adone und Brittens Peter Grimes, Les Troyens, Lulu, Lessons in Love and Violence und die Uraufführung Stilles Meer sowie Les Contes d’Hoffmann in der Neuinszenierung von Daniele Finzi Pasca (bei EuroArts auf DVD erschienen, Februar 2022) die „Philharmonische Akademie“ in St. Michaelis, Open-Air-Konzerte auf dem Rathausmarkt sowie die Uraufführung von Pascal Dusapins Werk Waves für Orgel und Orchester in der Elbphilharmonie. Orchestertourneen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führten Kent Nagano in den vergangenen Jahren nach Japan, Spanien und Südamerika.
Zudem dirigiert Kent Nagano in der Saison 2024/25 unter anderem das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in Passau, das Orchestre symphonique de Montréal in Montréal und das Deutsche Symphonie-Orchester in Berlin. Darüber hinaus leitet er Dusapins Il Vaggio, Dante in einer Inszenierung von Claus Guth an der Pariser Oper und die Wiederaufnahme von Ligetis Le Grand Macabre in einer Inszenierung von Krzysztof Warlikowski an der Bayerischen Staatsoper in München.
Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano regelmäßig weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre Philharmonique Radio France, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestre de l’Opéra national in Paris, dem Chicago sowie Detroit Symphony Orchestra, dem Radio Filharmonisch Orkest und den Wiener Symphonikern. Ein besonderes Projekt war die Bernstein-Oper A quiet place an der Pariser Oper. Weitere Opernproduktionen waren u. a. die Uraufführung von Dusapins Il viaggio, dante bei dem Festival d‘Aix-en-Provence, Hindemiths Cardillac, Henzes Die Bassariden und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Alice in Wonderland von Unsuk Chin, Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams.
Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Kent Nagano und dem Intendanten der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler wird Wagners „Ring-Tetralogie“ im Rahmen des mehrjährigen Projekts "The Wagner Cycles" der Dresdner Musikfestspiele von 2023 bis 2026 neu erarbeitet – im künstlerischen Kontext seiner Entstehungszeit, auf Basis aktueller Erkenntnisse der Wagner- und Aufführungspraxis-Forschung, eingebunden in ein umfangreiches Rahmenprogramm. Den Auftakt bildete 2023 die Aufführung von Das Rheingold bei den Dresdner Musikfestspielen sowie die Tournee nach Köln, Ravello und Luzern unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano. Mit Die Walküre folgte 2024 das zweite Werk der epochalen Erzählung in Prag, Amsterdam, Köln, Dresden, Hamburg und Luzern. 2025 widmet sich das Projekt Richard Wagners Siegfried in internationalen Konzert- und Opernhäusern als historisch informierte und konzertant Aufführungen.
Die Höhepunkte von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem Orchestre symphonique de Montréal von 2006 bis 2020 waren u. a. die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011, die Aufführung der kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, der konzertanten Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honeggers Jeanne d’Arc au Bücher sowie Messiaens Saint François d’Assise. Tourneen führten Nagano und das Orchester nach Kanada inklusive der nördlichen Territorien, Japan, Südkorea, Europa (zuletzt 2019), Südamerika und durch die USA. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.
Zu seinen Einspielungen mit dem Orchestre symphonique de Montréal bei Sony Classical/Analekta gehören 2013 Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher sowie 2015 eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von L’Aiglon auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca 2016 Danse Macabre mit Werken von Dukas, Saint-Saens, Ives u. a. sowie 2018 Bernsteins A quiet place anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. 2019 erschien John Adams’ Common tones in simple time und Harmonielehre bei Decca und 2020 die Lukas-Passion von Penderecki bei BIS sowie die Einspielung von Werken von Alberto Ginastera, Bernstein und Samy Moussa bei Analekta.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die Schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca.
Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin von 2000 bis 2006. Mit dem Orchester führte er u. a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierte bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie im Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal und Lohengrin, inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners Symphonien Nr. 3 und 6, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms‘ Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten – eine Auszeichnung, die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.
Im Oktober 2019 erschien die 4-CD-Box mit Kent Nagano, der Pianistin Mari Kodama und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin mit sämtlichen Klavierkonzerten Beethovens, inklusive des Nullten, sowie mit dessen Rondo für Klavier und Orchester WoO 6, dem Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello op. 56 und den Eroica-Variationen op. 35 bei Berlin Classics.
Mit Labels wie BIS, Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi ergänzen seine Diskografie. Seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Kaija Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurden mit einem Grammy ausgezeichnet.
Anlässlich Kent Naganos 70. Geburtstag erschien im Oktober 2021 eine 3-CD-Box mit Werken von Messiaen bei dem BR Klassik Label. Die Veröffentlichung beinhaltet Live-Mitschnitte von Messiaens Poèmes pour Mi, Chronochromie und La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ von Konzerten mit dem Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks, die die enge Vertrautheit Naganos mit der Musiksprache Messiaens auf besondere Weise zeigen.
Im September 2021 veröffentlichte Kent Nagano im Berlin Verlag sein zweites Buch, in „10 Lessons of my Life“ erinnert er sich an sehr persönliche Begegnungen seines Lebens, aus denen er nicht nur für seine Karriere Entscheidendes gelernt hat. Darunter finden sich unter anderen die isländische Pop-Künstlerin Björk, Frank Zappa, Leonard Bernstein, Pierre Boulez oder auch der Physik-Nobelpreisträger Donald Glaser. 2015 veröffentlichte Kent Nagano mit “Erwarten Sie Wunder!” im Berlin Verlag ein Plädoyer für die Klassische Musik. 2019 wurde das Buch bei dem kanadischen Verlag McGill-Queen‘s University Press unter dem Titel ″Classical Music – Expect the Unexpected“ auf Englisch sowie 2015 unter „Sonnez, merveilles!“ auf Französisch bei Éditions du Boréal herausgegeben.
Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawa ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: Von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra. 2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war.
Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal und seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University. 2021 ernannte ihn die Hochschule für Musik und Theater Hamburg zum Professor. Seit 2017 ist Kent Nagano „Compagnon“ des „Ordre des arts et des lettres“ von Québec und im Herbst 2023 wurde Kent Nagano außerdem der Titel des „Chevalier“ im „Ordre des art et des lettres“ Frankreichs verliehen. Im Februar 2024 wurde Kent Nagano durch den Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und im Juni 2024 wurde ihm der Order of Canada, die höchste zivile Auszeichnung von Kanada verliehen. Kent Nagano wurde 2024 mit dem renommierten Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Rafał Blechacz
KlavierAchtzehn Jahre nach seinem herausragenden ersten Preis beim 15. Warschauer Chopin Wettbewerb inklusive des Gewinns aller Sonderpreise hat sich der Pianist Rafał Blechacz als feste Größe im internationalen Konzertleben etabliert. Vom Publikum in Europa, Asien und den USA gefeiert, lobt die Presse seine tiefsinnigen und virtuosen Interpretationen. Er ist außerdem Preisträger des Gilmore Artist Award 2014, einem der angesehensten Musikpreise für Pianist:innen weltweit.
Rafał Blechacz konzertiert regelmäßig mit renommierten Orchestern wie dem Mahler Chamber Orchestra, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, London Philharmonic Orchestra, Rotterdam Philharmonic Orchestra, Orchestre de Paris, Tonhalle-Orchester Zürich, Orchestre symphonique de Montréal und Detroit Symphony Orchestra. Er gab Soloabende in berühmten Konzertsälen wie der Philharmonie Berlin, Herkulessaal München, Liederhalle Stuttgart, Salle Pleyel Paris, Royal Festival Hall und Wigmore Hall London, Concertgebouw Amsterdam, Teatro alla Scala Mailand, Tonhalle Zürich, Suntory Hall Tokyo und der David Geffen Hall New York.
Rafał Blechacz ist Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon, vielfach wurden seine Einspielungen ausgezeichnet. So wurde seine Debüt-Aufnahme mit Préludes von Chopin mit dem ECHO Klassik und dem Diapason d’or geehrt, seine Aufnahme der Klavierkonzerte von Chopin mit Jerzy Semkow und dem Concertgebouworkest erhielt den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“, die Aufnahme mit Werken von Debussy und Szymanowski erhielt u. a. einen ECHO Klassik. Weitere Alben mit Polonaisen von Chopin oder Werken von Bach sowie sein DuoAlbum mit der Violinistin Bomsori haben in den letzten Jahren Hörer:innen und Presse gleichermaßen begeistert. Im März 2023 erschien Blechaczs neuste Aufnahme, die er mit Frédéric Chopin erneut dem Komponisten gewidmet hat, der wie kein zweiter seine Karriere geprägt hat.
Rafał Blechacz wurde 1985 geboren. Bereits im Alter von fünf Jahren erhielt er Klavierunterricht und führte seine Studien an der Artur Rubinstein State School of Music in Bydgoszcz fort. 2007machte er seinen Abschluss an der Feliks Nowowiejski Music Academy in Bydgoszcz bei Katarzyna Popowa-Zydroń. Im Jahr 2016 promovierte Rafał Blechacz in Musikphilosophie.
Andreas Staier
Cembalo und Leitung J.S. BachDer Pianist Andreas Staier wurde zunächst als Cembalist weltberühmt. Nach Studien bei Lajos Rovatkay und Ton Koopman arbeitete er drei Jahre mit Musica Antiqua Köln zusammen. Doch Staier ist weit mehr als ein virtuoser Vertreter der sogenannten Historischen Aufführungspraxis. Vielmehr könnte man ihn als leidenschaftlichen Klangsucher beschreiben. Jedes Werk, das sich der Pianist vornimmt, wird nicht nur genauestens hinsichtlich seiner Strukturen analysiert, sondern Staier erforscht zudem die jeweilige historische Situation, in der es entstanden ist. Durch seine akribische Herangehensweise hat er neue Interpretationsansätze eröffnet und überraschende Hörerfahrungen erst möglich gemacht. Dafür arbeitet er auch mit Instrumentenbauern zusammen, um spezielle Klangnuancen zu ermöglichen – sei es bei Werken des 16. Jahrhunderts, wie den englischen Virginalisten, Bachs Goldberg-Variationen, den Diabelli-Variationen des späten Beethoven oder den letzten Klavierwerken von Brahms. Auch weniger bekannten Komponisten hat sich Staier immer dann zugewandt, wenn er in ihren Werken originelle Aspekte entdeckte, wie u.a. Sebastián de Albero oder Josef Antonín Štěpán.
Sein Engagement endet jedoch nicht bei der Musik des 19. Jahrhunderts. In Zusammenarbeit mit dem französischen Komponisten Brice Pauset (*1965) sind mehrere Kompositionen hervorgegangen, wie etwa die im Jahr 2000 entstandene Kontra-Sonate: ein Hybrid aus Schuberts a-moll Sonate D 845 und Kontrakompositionen Pausets – ein Musterbeispiel für Staiers epochenübergreifendes musikalisches Denken. Die Corona Pause nutzte Andreas Staier zur Fertigstellung seiner eigenen Kompositionen Anklänge – sechs Cembalostücke, die er mit Bachs Präludium und Fuge E-Dur aus dem 2. Teil des Wohltemperierten Klaviers in Verbindung setzt. Das Werk wurde im Januar 2023 in der Philharmonie Köln uraufgeführt, wird bei Editions Lemoine verlegt und erscheint 2024 bei Outhere Music.
Seine Expertise ist auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert, die durchweg mit prominenten Preisen ausgezeichnet wurden. Auch Staier selbst wurde vielfach für seine Arbeit geehrt. So war er etwa 2012-2016 Artist in Residence am AMUZ in Antwerpen und in gleicher Funktion von 2011-2021 an der Opéra de Dijon. Ob am Cembalo oder am Hammerklavier konzertierte Staier weltweit bei zahlreichen renommierten Musikfestivals und Konzertbühnen mit Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, der Akademie für Alte Musik Berlin oder dem Orquestra Barroca Casa da Música Porto, mit welchem er im Oktober 2018 seine CD À Portuguesa mit Werken spanischer Komponisten unter harmonia mundi veröffentlichte. Zum Beethovenjahr legte Staier sein Album Ein neuer Weg – Beethoven vor. Seine Aufnahme des Wohltemperierten Klaviers, Buch 2, wird als Referenzaufnahme diskutiert. Inzwischen erschien auch Buch 1. Zusammen mit Roel Dieltiens veröffentlichte er zudem Beethovens Cellosonaten op. 102 und die Bagatellen op. 119 & 126.
Zu seinen langjährigen Kammermusikpartnern gehören bspw. die Pianisten Alexander Melnikov, Christine Schornsheim und Tobias Koch, die Geigerinnen Isabelle Faust und Petra Müllejans oder der Tenor Christoph Prégardien. Eine feste Zusammenarbeit verbindet ihn mit Daniel Sepec und Roel Dieltiens, mit denen er berühmte Kompositionen für Trio Besetzung einspielte, so auch Schuberts Klaviertrios im Jahre 2016.
Staiers weitgespannte Interessen und Fähigkeiten haben ihn schon früh zu einem viel gefragten Pädagogen gemacht. Neben Meisterkursen weltweit war er von 1987-1995 Professor für Cembalo und Hammerklavier an der Schola Cantorum Basiliensis. In der Saison 2017/2018 war Andreas Staier im Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Seit einigen Jahren arbeitet Andreas Staier auch als Dirigent und Orchesterleiter.
Christiane Büttig
ChoreinstudierungChristiane Büttig wurde in Dresden geboren und studierte Musik und Sportwissenschaften in Rostock und Greifswald sowie Dirigieren bei Hans-Christoph Rademann und Ekkehard Klemm in Dresden. Meisterklassen u.a. bei Simon Halsey runden den Werdegang der Dirigentin ab. Zusätzliche Impulse gewann sie als Sängerin im VocalConsort Berlin, dem Dresdner Kammerchor und dem Chor der KlangVerwaltung. Von 2012- 09/2024 leitet Christiane Büttig den Universitätschor Dresden und dessen Kammerchor. Von 2017- 2021 hatte sie die Leitung der internationalen Chorakademie „In terra pax“ inne. An Semperoper Dresden und Staatsschauspiel Dresden übernahm sie zahlreiche Choreinstudierungen, u.a »King Arthur“, »Moskau, Tscherjomuschki«, »UA: Karl May, Raum der Wahrheit« , »Die Prinzessin auf der Erbse«, »Nabucco«, »Fidelio«, »Lobgesang«, »Antigone«, »Der Weltensammler“ und »Das große Heft«.
In der Spielzeit 2021/2022 übernahm sie die Vertretung des 2. Chordirektors der Semperoper und die Einstudierung der Uraufführung »Die andere Frau« von Thorsten Rasch.
Gastdirigate führten Christiane Büttig u.a. nach Österreich, Polen, Dänemark, Großbritannien, in die Schweiz, zum Rundfunkchor nach Paris, zum MSO Chorus nach Melbourne und zu Vokal Nord nach Tromsø. Für den Salzburger Bachchor übernahm sie die Einstudierung beim Brucknerfest in Linz mit Mahlers 3. Sinfonie« und »Das klagende Lied« (2021) unter der Leitung von Markus Poschner, sowie für die Osterfestspiele Salzburg, wo sie unter der Leitung von Christian Thielemann als Chordirektorin für »Turandot« (2021), »Mozartrequiem« (2021) und »Lohengrin« (2022) zuständig war.
2019 übernahm Christiane Büttig die künstlerische Leitung des Chores der KlangVerwaltung.
Seit Oktober 2023 unterrichtet sie an der Universität für Musik und Kunst Wien.
Zum Wintersemester 2024/25 folgt sie dem Ruf als Professorin für Chor- und Ensembleleitung ans Mozarteum in Salzburg.
Hamburger Bachchor St. Petri
Die Hauptkirche St. Petri an der Mönckebergstraße ist die Heimat des Hamburger Bachchores. Bachs Oratorien, seine Motetten, Messen und Kantaten stehen im Zentrum der Arbeit des Hamburger Bachchores St. Petri. Daneben widmet sich der Chor der Aufführung bekannter oratorischer Werke wie Monteverdis Marienvesper, Bruckners f-Moll-Messe oder Beethovens Missa solemnis sowie seltener gehörter Kompositionen wie Händels Brockes-Passion oder Regers 100. Psalm. Das A-cappella-Repertoire des Hamburger Bachchores spannt den Bogen von der Spätrenaissance über die wichtigsten deutschen Motetten der Romantik, etwa von Bruckner und Reger, bis ins 20. Jahrhundert zu Komponisten wie Schönberg, Martin und Duruflé.
Der Hamburger Bachchor unternimmt regelmäßig Konzertreisen. Er ist in Frankreich, England und Ägypten aufgetreten, unter anderem in Notre-Dame de Paris, Westminster Abbey, London, und dem Cairo Opera House. Mehrfach ist der Chor in der Laeiszhalle aufgetreten; 2023 hat er Haydns Jahreszeiten in der Elbphilharmonie aufgeführt.
Seit 1996 steht der Hamburger Bachchor unter Leitung von Thomas Dahl.
Cappella Vocale Blankenese
Die Cappella Vocale ist der Kammerchor der evangelischen Kirchengemeinde Blankenese, gegründet im September 2000 von Kreiskantor Stefan Scharff. Das Ensemble arbeitet projektbezogen in unterschiedlicher Besetzung. Auf dem Programm des
Chores stehen neben a-cappella Literatur aus allen Epochen (von Heinrich Schütz bis
Wolfram Buchenberg) auch kleiner besetzte Werke mit Orchester. Aufgeführt wurden
in den letzten Jahren J.S. Bachs Johannes Passion, verschiedene Kantaten, die Messen
in A-Dur und g-Moll. Außerdem das Requiem von Luigi Cherubini, Requiem und Messen
von W. A. Mozart und Joseph Haydn. Im Jahr 2024 wurde im Rahmen einer Kooperation mit dem Niendorfer Kammerchor die Matthäus Passion von J.S. Bach aufgeführt.
Leitung: Stefan Scharff
Compagnia Vocale Hamburg
Die Compagnia Vocale Hamburg erfreut sich seit 1998 eines intensiven und vielfältigen Chorlebens. Der musikalische Fokus der 24 Sängerinnen und Sänger und ihres künstlerischen Leiters, Hans-Jürgen Wulf, liegt auf geistlichen A-cappella-Werken aller Epochen, je nach Programm ergänzt durch weltliche Stücke. Zum Repertoire zählen ebenso vierstimmige wie – dank ausgewogener Stimmbesetzung – doppelchörige Motetten deutscher und europäischer Komponisten. Konzerte in und um Hamburg zählen zu den Höhepunkten jeden Chorjahres, z. B. seit vielen Jahren in St. Johannis Eppendorf, bei der Veranstaltung „Liebe alte Weihnachtslieder“ in St. Petri und an der Nacht der Chöre. Alle eineinhalb Jahre unternimmt der Chor eine Konzertreise ins In- oder Ausland, nächsten Oktober geht es in die Lausitz, nach Polen und Tschechien.
Franz-Schubert-Chor Hamburg
Vor mehr als 75 Jahren gegründet, gehört der Franz-Schubert-Chor Hamburg mit rund 100 aktiven Sänger*innen zu den großen und renommierten Konzertchören der Freien und
Hansestadt Hamburg. Er hat sowohl doppelchörige A-Cappella-Literatur, kirchliche und weltliche Chorwerke, als auch moderne Chorsinfonik im Repertoire und wird seit 2009 von Christiane Hrasky geleitet. Die Finanzierung über aktive, passive und ehemalige Mitglieder sowie durch Spenden erlaubt dem unabhängigen gemeinnützigen Verein die nötigen künstlerischen Freiheiten. Dadurch wird eine Programmauswahl auch mal abseits des musikalischen Mainstreams möglich, darunter Kompositionen, die eher selten zur Aufführung gebracht werden. Klassische Werke werden, um sie neu zu interpretieren, unkonventionell zusammengestellt oder in einen zeitgenössischen Kontext gesetzt, ohne sie zu
demontieren. Durch konsequente Probenarbeit, intensive Chorwochenenden und Chorreisen sowie durch Einzel- und Gruppenstimmbildung legt der Chor großen Wert darauf, sich klanglich weiterzuentwickeln, um dem Publikum die Schönheit der Chormusik nahezubringen.
Kammerchor Cantico
1995 startete ein Projektensemble, das vor allem die Fortbildung für kirchlich engagierte Chorleiter*innen in den Blick nahm und dann unter dem Namen CANTICO englische Polyphonie um Tallis und Byrd einstudierte. Im Lauf der Zeit kamen immer mehr fortgeschrittene Chorsänger*innen hinzu, so dass neben Projekten mit solistisch oder klein besetzter Musik a cappella oder mit Basso continuo auch oratorische Werke ins Repertoire kamen. Standardrepertoire wie die Passionen und Kantaten Bachs, die h-Moll Messe stand ebenso auf dem Programm wie seltene Oratorien Händels, die Hamburger Kompositionen von Carl Philipp Emanuel Bach oder das legendäre Spem in alium von Thomas Tallis. In Werken kürzerer Dauer tauchen Benjamin Britten, Leonard Bernstein oder Motetten des Chorleiters auf. Für das heutige Programm steht der Chor zusätzlich Pate für die aktuellen Teilnehmenden der Erzbischöflichen Kirchenmusikausbildung, die mit diesem Projekt in ihr drittes Semester starten.
Leitung: Norbert Hoppermann
Vokalensemble conSonanz
Das Vokalensemble conSonanz 2004 gründete sich aus dem Ökumenischen Jugendchor an St. Ansgar / Kleiner Michel ein eigenes Ensemble mit 16 Stimmen. Neben geistlicher Musik a cappella und mit Orgelbegleitung sind weltliches Liedrepertoire und Closed Part-Arrangements fester Bestandteil der Arbeit.
Leitung: Norbert Hoppermann
Chor der KlangVerwaltung
Der Chor der KlangVerwaltung wurde im Jahre 2000 von Enoch zu Guttenberg als Projektchor für das „Bachfest“ auf Schloss Herrenchiemsee anlässlich des 250. Todestages von Johann Sebastian Bach gegründet und ist seitdem fester Bestandteil der aus dem „Bachfest“ hervorgegangenen „Internationalen Herrenchiemsee Festspielen“. Neben professionell ausgebildeten Sängerinnen und Sängern der freien Chorszene wirken auch Mitglieder international renommierter Chöre und Ensembles mit, wie z. B. des Chores des Bayerischen Rundfunks, des Collegium Vocale Gent und des Philharmonischen Chores München.
Der Chor erhielt Einladungen zu zahlreichen Festivals im In- und Ausland, u. a. zum „Rheingau Musik Festival“ und „Menuhin Festival Gstaad“. Zuletzt gastierte der Chor unter der Leitung von Enoch zu Guttenberg im März und April 2018 mit der Matthäus-Passion (Johann Sebastian Bach) im „Auditorio Nacional de Música Madrid“ und im „Moscow State Tchaikovsky Conservatory“.
Der unerwartete Tod von Enoch zu Guttenberg im Juni 2018 bedeutete auch für den Chor der KlangVerwaltung einen großen Einschnitt. Neben der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Orchester der KlangVerwaltung richtet sich ein neuer Fokus auf den Ausbau von Kooperationen mit national und international renommierten Orchestern und Dirigenten. Erste Erfolge dieser Ausrichtung waren die Aufführungen der neunten Symphonie von Beethoven mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter Markus Poschner in der Elbphilharmonie und des Weihnachtsoratoriums (Johann Sebastian Bach) in kammermusikalischer Besetzung unter Andrew Parrott in München.
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
OrchesterDas Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Das 1. Akademiekonzert, das in drei (leicht) unterschiedlichen Programmen gegeben wird, steht ganz im Zeichen Hamburgs: Das Philharmonische Staatsorchester spielt unter der Leitung von Chefdirigent Kent Nagano und zusammen mit unterschiedlichen Chören der Hansestadt. Mit Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven (Programm I+III), Johannes Brahms und Wolfgang Amadeus Mozart (Programm II) geben sich vier Großmeister der Musikgeschichte gegenseitig den Notenstift in die Hand. So unterschiedlich die Zeiten und Epochen waren, in denen sie gewirkt haben, so sehr verbindet sie doch große Virtuosität, kontrastreiche Ausdrucksqualität und das stete Suchen, Finden und Neuerfinden der eigenen Tonsprache. Mit drei sich leicht verändernden Programmen halten vier gleichermaßen unterschiedliche wie geniehafte Tonsprachen Einzug in den Großen Saal der Elbphilharmonie.